Am letzten Tag der Leichtathletik Europameisterschaft in Swansea gab es zum Auftakt die erhoffte Goldmedaille für Weitspringer Markus Rehm. Der Leverkusener dominierte die Konkurrenz mit einem Sprung auf 7,63 m und hatte auf den Zweitplazierten einen deutlichen Punktevorsprung. Felix Streng zeigte ebenfalls einen guten Wettkampf und stellte mit 6,41 m eine neue persönliche Bestleistung auf. Der Newcomer hatte lange vor dem Niederländer Hertog gelegen, der sich erst im Endkampf auf die Bronzeposition schob. Im Diskuswerfen der Athleten mit Armbehinderung gewann der Leipziger Mathias Schulze die Bronzemedaille mit der neuen Deutschen Rekordweite von 46,38 m.
Alhassane Balde trat bei seinem vierten Rennen über 5000 m an. Nachdem der Sieg des Schweizers Marcel Hug schon frühzeitig im Rennen feststand, ging es nun unter den anderen Athleten um Silber und Bronze. Der Bonner verhielt sich taktisch sehr geschickt und sicherte sich bei seinem Comeback im Nationalteam die zweite Silbermedaille mit 12:14,19 min. Im Kugelstoßen der Klasse F34 wurde Birgit Kober ihrer Favoritenrolle gerecht und sicherte sich die Goldmedaille mit der Saisonbestleistung von 8,60 m. Die Cottbusserin Frances Herrmann steigerte sich von Stoß zu Stoß und gewann mit 6.61 m die Bronzemedaille. Damit belegte das deutsche Team in der Medaillenwertung hinter Russland, der Ukraine und Großbritannien Platz 4.
Hier noch einige Stimmen zur EM
Statement Birgit Kober: „Nach der Regeländerung hatte ich mit diesen Weiten nicht gerechnet. Ich habe meinen Wurfstuhl erst seit 5 Wochen. Ich bin im Speerwurf und im Kugelstoßen über mich herausgewachsen.“
Ilke Wyludda: „Ich bin mit meinen beiden Wettkämpfen sehr zufrieden. Ich habe hier zwei Deutsche Rekorde aufgestellt. Richtung Rio kommen noch mindestens drei Konkurrentinnen dazu. Doch bis Rio sind noch zwei Jahre und somit genügend Zeit, um mich weiter zu entwickeln.“
Vanessa Low: „Die Europameisterschaften waren ein tolles Event. Die Veranstalter haben sich wirklich Mühe gegeben und das Publikum und die Volunteers haben die Athleten super unterstützt. Das Wetter hat uns leider nicht die besten Bedingungen gegeben und somit kamen viele Athleten nicht an ihre Bestleistungen ran. Ich denke ich kann mit meinen Platzierungen 1 im Weitsprung und 2 über 100m sehr zufrieden sein. Die Leistungen geben aber Ansporn für das nächste Wintertraining. Vielen Dank Wales! “
Markus Rehm: „Also zuerst einmal freue ich mich, dass ich den EM-Titel verteidigen konnte! Leider ist es mir heute nicht gelungen optimal in den Wettkampf zu finden. Die Verhältnisse waren etwas schwierig und der Wind zudem sehr b öig. Leider habe ich das Brett bei keinem Sprung perfekt getroffen und konnte meine Leistung nicht abrufen. Aber auch das kommt vor und man muss auch mit einer solchen Situation zurechtkommen. Alles in allem freue ich mich über den EM Titel, eine großartige Saison mit tollen Ergebnissen und den letzten kommenden Wettkampf (ISTAF Berlin). Dann geht es in die Saisonpause, bevor es Anfang Oktober wieder mit dem Training losgeht!“
Bundestrainer Willi Gernemann: „Wir haben nicht nur die Pflicht erfüllt sondern eine große Kür gezeigt. Wir haben ein großes Potenzial in Hinblick auf die Paralympics in Rio. Die neuen Athleten im Team haben durchgehend überzeugt. Darüber hinaus gibt es auch bei den Junioren einige hoffnungsvolle Talente, die ins Team eingebaut werden können.“
Samstag: 23.08.2014 | Leistung | Platz | ||||
Weit Männer | T44/42 | Finale Pkt. | Markus Rehm | TSV Bayer 04 Leverkusen | 7,63 m | Gold |
Felix Streng | TSV Bayer 04 Leverkusen | 6,41m / P.B. | 4. Platz | |||
Kugel Frauen | F34 | Finale | Birgit Kober | TSV Bayer 04 Leverkusen | 8,60m /S.B. | Gold |
Frances Herrmann | BPRSV Cottbus | 6,61 m | Bronze | |||
Diskus Männer | F46 | Finale | Mathias Schulze | SC DHfK Leipzig | 46,38 m | Bronze |
5000m Männer | T54 | Finale | Alhassane Baldé | SSF Bonn | 12:14,39min | Silber |
4x100m Frauen | T35-38 | Finale | Seifert, Nicoleitzik, | 59,54sec | 3. Platz* | |
Foerder, Hausberger |
*Keine Medaille, da nur drei Teams am Start waren.