Vor der Amputation
Eine Amputation kann aus vielfältigen Gründen notwendig sein. Sie reichen von Unfall- und Verletzungsfolgen über Gefäßerkrankungen, Tumore, Infektionen bis hin zu angeborenen Fehlbildungen, die sonst nicht korrigierbar sind. Grundsätzlich unterscheiden lassen sich dabei die „planbaren“ und die „traumatisch bedingten“ Amputationen – also die ungeplanten.
Unserer Auffassung nach wäre es in beiden Fällen sehr hilfreich, einen Orthopädietechniker zu Rate zu ziehen, bevor überhaupt eine Amputation stattfindet. Leider ist das im heutigen Gesundheitssystem weder vorgesehen noch in Zukunft geplant. Mehr „Teamplay“ wäre an dieser Stelle in jedem Fall für den Betroffenen und den Kostenträger sinnvoll.
Daher ist eines der Ziele von APT, ein breiteres Bewusstsein für diese Problematik zu erzeugen und gemeinsam mit den gesundheitspolitischen Planern und Entscheidern Konzepte für die optimale Versorgung zu erarbeiten. Denn unsere „A Perfect Team Strategie“ erspart dem Amputierten in jedem Fall Stümpfe, die nicht oder nur sehr schlecht versorgbar sind. Gleichzeitig wird auch der Kostenträger spürbar entlastet, da aufwendige Prothesenversorgungen oder gar Nachamputationen schon im Vorfeld verhindert werden.
Ursächlich in den meisten Fällen im Bereich der Diabetes und Verschlusserkrankungen zu finden. Ist ein Gefäßverschluss derart fortgeschritten, dass es bereits nach kurzer Zeit zu einer Blutvergiftung und damit im unbehandelten Zustand unweigerlich zu Tode führe würde, dann bleibt für die Planung nur noch wenig Zeit.
Wir empfehlen daher bei starken Anzeichen und der eventuellen Amputationsfolge, die dem Betroffenen in der Regel ein Arzt schildert, sofort einen Orthopädietechniker aufzusuchen um sich vorab zu informieren.
Eine weniger gute Möglichkeit der Beratung bietet das Internet. In einer Vielzahl von Foren und Beiträgen kann man zwar häufig Menschen treffen, die in etwa das gleiche Schicksal getroffen hat, jedoch darf man an dieser Stelle nicht vergessen, dass wir Menschen immer einzigartige Individuen sind. Was für den einen gut ist, muss für den anderen lange nicht gut sein.
Gravierendere Folgen jedoch zieht das Ignorieren der Tatsachen nach sich. Sollte es dann im schlimmsten Fall doch zu einer Amputation kommen, wird diese kaum mehr planbar sein. Damit ist es ein Stück weit Zufall – und keineswegs optimal – an welchem Punkt die Versorgung danach ansetzen kann.
Unfälle plant in der Regel niemand – dennoch passieren sie häufig. In den meisten Fällen schaltet unserer Körper in solch einem Fall auf den „Überlebensmodus“. Häufig erinnern sich viele nach dem Unfall weder an den Unfallhergang, noch an die Schmerzen oder an den Anblick. Eigentlich eine sehr praktische „Laune der Natur“. In solch einem Fall ist man der Rettungskette und den einstudierten ärztlichen Mechanismen ausgeliefert.
Zunächst gilt es den Verunfallten unter allen Umständen am Leben zu erhalten und die Funktion der inneren Organe sicher zu stellen. An zweiter Stelle gilt es dann ärztlicherseits zu entscheiden, ob ein betroffenes Körperglied erhalten oder amputiert werden soll. Als Betroffener hat man dabei keine Wahl und kann auch keine Vorbereitungen oder ähnliches treffen.